Exitoptionen in der Unternehmensberatung

Nach einigen Jahren in der Beratung mit langen Arbeitszeiten, vielen Reisen und Projekten sehnen sich viele nach einem anderen Lebensstil, mehr Beteiligung an der Umsetzung und weiteren Aspekten. Daher entscheiden Berater sich meist nach ein paar Jahren für den Exit. Gemeint ist hiermit der Ausstieg aus der Beratung und der Wechsel in eine andere Branche. Die Gründe für einen Exit sind vielfältig, weshalb wir Dir zunächst einen Überblick geben wollen, warum Berater sich für einen Exit entscheiden. Darauffolgend besprechen wir den perfekten Zeitpunkt für einen Exit – wann sollte man die Beratung verlassen? Anschließend stellen wir die bekanntesten Exitoptionen vor und erklären Dir, was alles nach ein paar Jahren Beratung möglich ist. Wir vergleichen die verschiedenen Exitoptionen ebenfalls, damit Du herausfinden kannst, was die für Dich spannendeste Exitoption sein könnte. Denn nicht erst in der Beratung, sondern schon vorher machen sich viele Gedanken, was sie langfristig mit den Erfahrungen aus der Beratung alles machen können.

Warum man einen Exit macht?

Solltest Du noch keine Beratungserfahrungen gesammelt haben, fragst Du Dich bestimmt, warum Leute überhaupt die Unternehmensberatung verlassen und einen Exit in Betracht ziehen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

Up or Out

Solltest Du noch keine Beratungserfahrungen gesammelt haben, fragst Du Dich bestimmt, warum Leute überhaupt die Unternehmensberatung verlassen und einen Exit in Betracht ziehen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

Ein erster potenzieller Grund kann sein, dass man es in der Beratung nicht weiterschafft und gebeten wird zu gehen. Das ist das sogenannte Up or Out System, von dem Du vielleicht auch schon gehört hast. Es bedeutet schlicht, dass Deine Beratung für Dich keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr sieht, Du daher nicht das nächste Level erreichen kannst. Dir wird daher ans Herz gelegt , die Beratung zu verlassen. Dies ist keine Kündigung im klassischen Sinne und auch nicht böse gemeint. Praktiziert wird Up or Out vor allem bei Tier 1 Beratungen. Du weißt nicht was Tier 1 bedeutet? – Dann lies Dir unseren Artikel “Wie wähle ich die richtige Unternehmensberatung für mich?” durch.

Work-Life-Balance

Weshalb ebenfalls viele Berater einen Exit planen ist die Work-Life-Balance in der Beratung. Vor allem bei den Tier 1 und Tier 2 Beratungen, wirst Du mit langen Arbeitszeiten, Reisen, Druck und teils hohen Stress konfrontiert sein. Für Freunde, Familie, Hobbies und Sport wirst Du deutlich weniger Zeit haben als im Studium. Diesen Lifestyle muss man mögen und die allermeisten halten diesen auch nur wenige Jahre durch. Spätestens mit der Gründung einer Familie, wünschen sich viele kürzere Arbeitszeiten und mehr vor Ort zu sein, weshalb ein Exit attraktiv erscheint.

Entwicklungsmöglichkeiten & Lernkurve

Abschließend wollen viele Berater eine steilere Lernkurve und sich deshalb neuen Themen widmen. Du hast wahrscheinlich schon öfters gehört, dass in der Beratung eine sehr steile Lernkurve vorhanden ist. Das ist auch richtig aber wie in jedem Beruf, wirst Du auch hier irgendwann ein Plateau erreichen und der Grenznutzen wird abnehmen. Manche haben auch mehr Lust an der Umsetzung von Konzepten, Strategien und Ideen bei Unternehmen beteiligt zu sein. Manche haben auch einfach neue Interessen, auf die sie sich fokussieren wollen.

Du siehst also ein Exit kann erzwungen sein, er kann aber auch eine Option für einen ruhigeren Lebensstil oder für eine weitere Entwicklung in der Karriere sein.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Exit?

Bei den großen Beratungen bleiben die meisten Berater und Beraterinnen ca. 3 bis 4 Jahre. Nicht selten sieht man Profile, die nach bereits einem Jahr bei einer Tier 1 Beratung in eine andere Firma gewechselt sind.

Doch wann ist der optimale Zeitpunkt für einen Exit? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da ein Exit wie bereits besprochen nicht immer freiwillig ist oder auch aufgrund subjektiver Gründe geschieht. Oft ist es eine individuelle Entscheidung, die auch davon abhängt wie man persönlich seine eigene Lernkurve wahrnimmt und ob man Interesse an den bevorstehenden Aufgaben der nächsten Position hat. Geht es um die Frage mit wie viel Beratungserfahrung man die besten Exitoptionen erhält, so lässt sich sicherlich sagen, dass kurz nach einer Beförderung bzw. ab Manager / Projektleiter Level, also mit ca. 5 bis 6 Jahren Beratungserfahrungen, die attraktiveren Exitoptionen auf Dich warten. Ab einer solchen Stufe kannst Du teils bei Konzernen und Mittelständlern im mittleren Management oder bei Startups sogar im C-Level Bereich einsteigen. Grund hierfür ist, dass Du ab Managerlevel in der Beratung eben nicht nur operativ als Berater tätig warst, sondern auch Teammanagement unter Beweis stellen musstest und somit nochmal signifikant mehr Erfahrungen als ein Senior Consultant mitbringst. 

Welche Exit-Möglichkeiten gibt es?

Nachdem Du nun weißt, warum es zu einem Exit in der Beratung kommt und wann ein guter Zeitpunkt für diesen ist, stellt sich natürlich die Frage, welche Exitoptionen es den gibt.

  • Konzern
  • Private Equity & Venture Capital
  • Startup & Unternehmertum
  • Non-Profit & Öffentlicher Sektor

Konzern

Eine der wohl bekanntesten Exitoptionen ist der Wechsel in einen Konzern. Dies geschieht vor allem deshalb sehr häufig, da Du als Berater über die Jahre immer mehr Kunden kennenlernst. Nach einem gelungenen Projekt kann es vorkommen, dass diese Dir anbieten bei ihnen einzusteigen. Der Wechsel kann in die Strategieabteilung bzw. das Inhouse Consulting eines Konzerns stattfinden, in das mittlere Management oder bei Partnern von Tier 1 und Tier 2 Beratungen auch bis in den Vorstand. Nicht wenige Vorstandsmitglieder von DAX Konzernen wie bspw. der Allianz sind ehemlige McKinsey, BCG oder Bain Mitarbeiter. Die Arbeit in einem Konzern geht meist – wenn man jetzt mal Vorstandslevel ausklammert – mit entspannteren Arbeitszeiten, weniger Reisen aber auch einem meist geringeren Gehalt einher. Nach nur ein, zwei Jahren Beratung kannst Du sicherlich in einem Konzern auch mal mehr verdienen, auf höheren Leveln in der Beratung jedoch verdienst Du hier meist mehr als in einem Konzern.  Wenn Du wissen möchtest, wie viel Du in der Beratung verdienen kannst, dann ließ Dir unseren Gehaltsartikel hier durch.

Private Equity & Venture Capital

Vor allem für Finance Studenten ist das Private Equity die absolute Championsleague. Private Equity bezeichnet den Investitionsansatz, bei dem Kapital in nicht börsennotierte Unternehmen investiert wird, um diese zu entwickeln, zu restrukturieren oder zu verkaufen und Renditen für Investoren zu generieren. Es gibt größere und kleinere Fonds. Vor allem bei den größeren Private Equity Unternehmen gilt Berufserfahrung bei einer großen Investment Bank oder einer Tier 1 Beratung als die goldene Eintrittskarte. Ein Einstieg für Absolventen ist die absolute Ausnahme und bereits ab Tier 2 Beratungen hast Du sehr geringe Chancen auf einen Einstieg bei einem der Top Fonds wie KKR oder Blackstone . Eine Karriere im Private Equity geht jedoch nicht einher mit kürzeren Arbeitszeiten und weniger Stress. Hier wirst Du ein ähnliches Arbeitsniveau erleben und durchaus auch mal an Wochenenden arbeiten müssen. Ein nicht zu vergessener Pluspunkt im Private Equity ist das Gehalt. Dies entwickelt sich zunehmend zu enorm attraktiven Gehältern, auch nicht selten im siebenstelligen Bereich, da Du bei den Gewinnen an einem Unternehmensverkauf, einen Anteil erhältst – den sogenannte Carry.

Eine Unterform des Private Equity‘s ist das Venture Capital. Dies beschreibt Risikokapitalgeber für Startups. Auch hier hast Du also ehemaliger Berater spannende Möglichkeiten. Venture Capital Fonds zahlen niedrigere Gehälter als Private Equity Fonds allerdings ist auch hier nach oben das Gehalt nicht stark gedeckelt, da bei einem sehr erfolgreichen Investment, auch ein hoher Gewinn erfolgt.

Startup & Unternehmertum

Eine ebenfalls interessante Möglichkeit ist der Einstieg in einem Startup oder gar die Gründung eines eigenen Unternehmens. Startups können eine spannende Option sein.  Hier kannst Du mit ausreichend Consultingerfahrung bereits sehr hohe Positionen einnehmen und sellbstständig das Unternehmen mit aufbauen. Startups bieten zwar häufig einen sehr flexiblen und familienfreundlicheren Lifestyle verglichen mit der Beratung, jedoch gelten auch hier, vor allem für Führungspersonen, lange Arbeitszeiten, da meist sehr viel zu tun ist. Die Bezahlung ist in einem Startup meist deutlich geringer, allerdings zahlen Scaleups, also bereits fortgeschrittene, wachsenede Startups mittlerweile auch teils sehr gute Gehälter, die jedoch immer noch nicht an das Niveau von Unternehmensberatungen rankommen.

Eine andere Möglichkeit ist natürlich die eigene Gründung eines Startups. Hier wirst Du sicherlich nicht weniger arbeiten und zunächst gar nichts oder deutlich weniger verdienen. Bei einem Erfolg ist jedoch hier das Gehalt auch nicht gedeckelt und ein Unternehmensverkauf im Millionen- oder gar Milliardenbereich möglich, wenn natürlich auch sehr selten. Erfahrungen vor allem bei Tier 1 Beratungen scheinen eine gute Vorbereitung für eine Gründung zu sein, da viele der erfolgreichsten Unternehmer in Deutschland bei McKinsey, BCG oder Bain & Company gearbeitet haben, so z. B. Gründer bzw. Gründungsmitglieder von MAYD, McMakler, Gorillas oder Westwing. 

Non-Profit & Öffentlicher Sektor

Was auch eine Exitoption sein könnte sind NGOs, Non-Profit Organisationen oder der öffentliche Sektor. Hier arbeiten ehemalige Consultants meistens auch weiterhin als Berater in strategischen Fragen und Fragen zu Branchenschwerpunkten, auf die Du Dich über die Jahre als Berater fokussiert hast. Auch in Ministerien sieht man nicht selten ehemalige Berater, die dort als Experten arbeiten.

Exitoptionen im Vergleich

Welche Option für Dich am besten ist, hängt natürlich von Dir und Deinen persönlichen Interessen ab. Wir haben Dir eine Übersicht erstellt, in der wir anhand dreier Kriterien – Gehalt, Arbeitszeiten und Flexibilität – die verschiedenen Exitoptionen bewerten.

Bitte beachte, dass dies nur grobe Einschätzungen sind und sich so pauschal auch nicht sagen lässt, so wirst Du in einem Konzern wahrscheinlich meist weniger als in der Beratung verdienen, nicht jedoch, wenn Du CEO wirst. 

Zusammenfassung

Abschließend ist festzuhalten, dass Dir Erfahrungen, vor allem bei den Tier 1 und Tier 2 Beratungen, herausragende und spannende Optionen für eine fortlaufende Karriere außerhalb der Beratung bieten. Du hast die Möglichkeit, einen eher ruhigeren Weg einzuschlagen oder enorme Gehaltsstrukturen aufzubauen. Wie aufgezeigt ist auch eine eigene Unternehmensgründung eine spannende Option, die von vielen ehemaligen Beratern wahrgenommen wird.

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