Ein typischer Tag im Leben eines Consultants

Kaum ein anderer Beruf erfordert ständiges Lernen und Anpassen an neue Entwicklungen und Gegebenheiten wie der des Unternehmensberaters / Unternehmensberaterin, dessen Alltag anspruchsvoll, abwechslungsreich und intensiv zugleich ist. Gerade deshalb ist es gar nicht so einfach zu beantworten, wie man sich eine typische Woche oder gar einen Tag in der Unternehmensberatung vorstellen kann. Denn Dein Alltag im Consulting wird durch viele Faktoren bestimmt: Je nach Spezialisierung, Branche und Kunden gleicht kein Tag dem anderen. Befindet man sich jedoch auf einem Projekt, existiert schon ein Muster an Aufgaben, das charakteristisch für einen Arbeitstag und eine Arbeitswoche herangezogen werden kann.

Kurzüberblick: Ein typischer Tag

Generell sind Wochen im Consulting folgendermaßen strukturiert: Montag bis Mittwoch arbeiten Consulting Teams oft beim Kunden. Donnerstags, reist das Team um ca. 17 Uhr vom Kunden ab. Man reist dabei individuell nach Hause und arbeitet im Zug oder Flieger weiter, bis man seine Aufgaben für den Tag erledigt hat. Wenn man zu Hause angekommen ist (z.B. ca. 21 Uhr), folgt oft noch eine letzte Abstimmung mit dem Team zum heutigen Tag.

Dieser Artikel gibt Dir im Folgenden einen kleinen Einblick in einen typischen Consulting Arbeitstag. Exemplarisch betrachten wir einen Tag bei einem Kunden in der Chemie Industrie, bei dem eine neue B2B-Marketingstrategie kreiert werden soll. Ein Team von fünf Consultants ist dabei vor Ort in Hamburg. Wir schauen uns hierbei eine Tier 1 / 2 Beratung an. Arbeitszeiten in einer Tier 3-, Boutique- oder Inhouse-Beratung können dabei abweichen. Unser Team besteht aus einer Senior Partnerin, einem Partner, einer Projektleiterin und zwei Consultants. Die Senior Partnerin ist dabei jedoch nur einmal wöchentlich vor Ort in Hamburg. Mittlerweile können Beratungsprojekte auch teilweise aus dem (Home) Office gemacht werden. Bei unserem Projekt handelt es sich jedoch um ein Projekt, bei dem unser Team vor Ort beim Kunden ist.

Wochenstart! Wir betrachten hier den Montag als exemplarischen Tag!

05:30 – 08:00 Uhr - die Anreise

Je nachdem, wo sich Dein Wohnort befindet, steht zunächst eine kurze oder auch längere Anreise an. Bei längerem Fahrtweg kann diese durchaus schon am Abend des Vortages starten. Es ist aber auch möglich, sich morgens relativ früh auf den Weg zu machen. Anreisen zum Kunden werden oft im Flieger zurückgelegt. Mittlerweile wird aber auch sehr oft Bahn gefahren, mit Blick auf die Umwelt und den Fakt, dass man im Zug direkt arbeiten kann. Kommt man am Hamburger Flughafen oder Hauptbahnhof an, nimmt man meist ein Taxi, was einen zum konkreten Standort des Kunden fährt. Dies ist meist der schnellste Weg.

08:00 - 09:00 Uhr - der Check-in

Angekommen beim Kunden in Hamburg, trifft man im angelegten “Berater Office” des Kunden ein. Wie jeder normale Arbeitstag beginnt auch dieser, wenn nicht schon auf der Anreise geschehen, meist mit dem Überprüfen des E-Mail-Postfaches, um sicherzustellen, dass alle Anliegen von Kunden als auch Kollegen schnell und effektiv bearbeitet werden. Oft folgt dann ein kurzer “Check-in” mit dem Team, in dem alle Aufgaben und Meetings für den Tag besprochen werden und ein jeweiliges kurzes Statusupdate gegeben wird. Eventuell werden auch längerfristige Themen verteilt, die parallel zum jeweiligen Arbeitspaket bearbeitet werden sollen.

09:00 - 12:00 Uhr - die Arbeit beginnt

Nach dem Team-Check-in beginnt die Arbeit an dem laufenden Projekt. Dabei ist jeder für die Bearbeitung des eigenen Workstream, z.B. Marketing Analytics, die Strukturierung der Arbeitspakete und das Vorantreiben des Workstream verantwortlich. Das kann je nach Phase des Projektes zum Beispiel die Datenanalyse, Strategieentwicklung, Präsentationserstellung und / oder Berichterstellung beinhalten. Gibt es Fragen, kann man sich jederzeit ans Team und die Projektleiterin wenden.

12:00 - 13:00 Uhr - die Lunch Break

Die Mittagspause beginnt. Dabei haben wir in unserem Beispieltag einen großzügigen Rahmen von einer Stunde gewählt. Je nach Projektphase kann dieser Zeitraum stark variieren – von einem Müsliriegel vor dem Computer bis zu einem ausgelassenen Lunch (mit dem Klienten) in der Kundenmensa! 

13:00 - 15:00 Uhr - die Arbeit geht weiter

Nach dem Mittagessen stehen meist Termine an. Diese Meetings mit dem Kunden können auch hier stark variieren und von einem Statusupdate, einem Brainstorming zur Marketingstrategie bis zur gemeinsamen Excel-Session reichen. Ebenfalls kann es sich um größere Meetings handeln (z.B. ein sogenanntes Steer-Co). Bei diesen wichtigen Statusupdates wird ein generelles Update zum Projektstatus gegeben, Lösungen vorgestellt oder auch Probleme gemeinsam besprochen, die während dem Projektverlauf aufgekommen sind. Hier wird dann auch die Senior Partnerin teilnehmen, sowie die Leitung des Projekts von Kundenseite. Meetings können hierbei vom virtuellen Meeting bis zum Meeting in Person variieren. 

15:00 - 17:00 Uhr - die Arbeit hört nicht auf

Nach vielen Meetings folgen meist viele neue Aufgaben und Ideen, die z.B. durch die Brainstorming-Sessions entstanden sind. In Bezug auf unser Projekt kann das beispielsweise die Entwicklung einer neuen Vertriebsstrategie, die Durchführung einer weiteren Marktanalyse oder die Erstellung eines Geschäftsplans passend zur neuen Marketingstrategie umfassen. 

17:00 - 20:00 Uhr - der Tag des Kunden endet

Befinden wir uns, wie angenommen, bei einem Industrie Kunden, endet für den Kunden meist der Tag. Daher ist dieser für Meetings nicht mehr erreichbar. Trotzdem endet hier die Arbeit für unser Team noch nicht. Typischerweise bleibt das Team dann vor Ort beim Kunden in ihrem Berater Office. Ist das nicht möglich, arbeiten die Consultants im Hotel weiter. Normalerweise wird weiter an den individuellen Themen und Workstreams gearbeitet. Die Projektleiterin nimmt sich z.B. Zeit für einen Rückblick auf den Tag und die Vorbereitung für den nächsten Tag. 

20:00-21:30 Uhr - die Dinner Break:

Meist verlässt das Team den Klienten um ca. 20 Uhr, um dann gemeinsam als Team in einem Restaurant zu Abend zu essen. Dies kann natürlich auch später sein und variieren. Nach dem Dinner fährt man gemeinsam ins Hotel, wo jeder auf sein Zimmer geht oder man evtl. noch als Team zusammen in der Lobby arbeitet – je nach Arbeitsaufwand. Falls keine Arbeit mehr ansteht, hat man nun Freizeit, bis morgen um 8 Uhr der Tag wieder gemeinsam beginnt.

Natürlich können die tatsächlichen Aufgaben und Aktivitäten je nach Kundenauftrag variieren, aber dieser Zeitplan gibt Dir einen groben Überblick darüber, wie ein typischer Tag für einen Unternehmensberater / Unternehmensberaterin aussehen kann.

Der Beitrag hat Dein Interesse geweckt? Für individuelle Insights kannst Du auch sehr gerne mit Moritz und Niclas in Kontakt treten und über ihre Erfahrungen sprechen, um herauszufinden, ob der Job eines Consultants auch zu Dir passt.

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